Die Atemtherapie ist eine komplementärtherapeutische Methode, die medizinisch und wissenschaftlich belegt ist. Die Atemtherapie trägt dazu bei, die Atmung zu verbessern, die körperliche Leistungsfähigkeit und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Atemtherapeut:innen arbeiten selbstständig in eigener oder in Gemeinschaftspraxen und betreuen Menschen mit Beschwerden ohne ärztliche Zuweisung/Verordnung..
In der Schweiz wird die Atemtherapie von der Organisation der Arbeitswelt Komplementärtherapie (OdA KT) offiziell anerkannt und gefördert. Sie definiert klare Standards und Ausbildungsrichtlinien für Atemtherapeut:innen, um eine hohe Qualität und Wirksamkeit sicherzustellen. Die Atemtherapie basiert auf der gezielten Arbeit mit dem Atem zur Förderung von Entspannung, Regulation des Nervensystems und zur Unterstützung der Selbstheilungskräfte des Körpers.
Atemtherapie wird empfohlen bei einer Vielzahl von Indikationen, wie:
- Chronische Atemwegserkrankungen (z.B. COPD, Asthma)
- Psychosomatische Erkrankungen (z.B. Angststörungen, Depression)
- Schlafstörungen
- Postoperative Rehabilitation nach Lungen- oder Herzoperationen
- Stressbedingte Erkrankungen und Burnout
Besonders bei Klient:innen mit komplexen medizinischen Verläufen sollte die Atemtherapie als komplementäre Massnahme in die Gesamttherapie integriert werden. Sie bietet einen nicht-pharmakologischen Ansatz, der die medizinische Therapie sinnvoll ergänzt. Qualifizierte Atemtherapeut:innen spielen so eine wichtige Rolle in der Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft und anderen Gesundheitsfachpersonen.
Atemtherapie ist nicht gleichbedeutend mit Atemübungen. Die Zusammenarbeit mit qualifizierten Atemtherapeut:innen bietet Ihnen einen spezifischen medizinischen Nutzen, der weit über einfache Atemtechniken hinausgeht.
Als Atemtherapeutin arbeitet ich basierend auf fundierten Kenntnissen über Atemphysiologie, Psychosomatik und verfüge über eine Ausbildung in medizinischen Grundlagen. Durch eine ganzheitliche Herangehensweise können Klient:innen nicht nur ihre Atemfunktion verbessern, sondern auch emotionale und körperliche Blockaden lösen.
1. Gezielte therapeutische Ansätze
Eine professionelle Atemtherapeut:in passt ihre Techniken individuell an die Bedürfnisse der Klientel an. Bei Klient:innen mit Atemwegserkrankungen, wie z. B. COPD, steht oft die Verbesserung der Lungenkapazität und die Entspannung der Atemmuskulatur im Fokus. In der psychotherapeutischen Behandlung kann der Atem zur Regulation von Stress, Panikattacken und chronischer Anspannung eingesetzt werden.
2. Evidenzbasierte Wirksamkeit
Studien belegen, dass Atemtherapie positive Effekte auf die physische und psychische Gesundheit hat. So konnten Untersuchungen zeigen, dass Klient:innen mit chronischen Lungenerkrankungen durch Atemtherapie signifikante Verbesserungen der Lebensqualität und Lungenfunktion erfahren. Auch im Bereich der psychischen Gesundheit trägt Atemtherapie zur Reduktion von Angstzuständen und depressiven Symptomen bei. Eine Klinische Studie aus dem Jahr 2022 belegte, dass Atemtherapie bei Klient:innen mit Angststörungen ähnlich wirksam ist wie kognitive Verhaltenstherapie.
https://jamanetwork.com/journals/jamapsychiatry/fullarticle/2798510
3. Koordination im interdisziplinären Team
Eine effektive Behandlung setzt eine enge Zusammenarbeit zwischen Mediziner:innen und Therapeut:innen voraus. Atemtherapeut:innen können dabei als wertvolle Schnittstelle fungieren, indem sie Erkenntnisse aus der Therapie an das ärztliche Team weitergeben und den Therapieerfolg gemeinsam evaluieren. Für Hausärzte und Fachärzt:innen bietet sich durch die Zusammenarbeit die Möglichkeit, Klient:innen eine umfassende, aufeinander abgestimmte Versorgung zu gewährleisten.
4. Präventive und rehabilitative Effekte
Auch in der Prävention und Rehabilitation bietet Atemtherapie deutliche Vorteile. Bei der Rehabilitation nach Operationen, insbesondere bei Lungen- und Herzeingriffen, trägt die Atemtherapie zur schnelleren Genesung und zur Vermeidung von postoperativen Komplikationen wie Pneumonien bei. Präventiv kann sie zur Stressreduktion und Stabilisierung des Immunsystems beitragen, was sich positiv auf das allgemeine Gesundheitsbild der Klient:innen auswirkt.
5. Schulung und Empowerment der Klient:innen
Ein wesentlicher Aspekt der Atemtherapie besteht darin, Klient:innen in die Lage zu versetzen, eigenverantwortlich an ihrer Gesundheit zu arbeiten. Durch die Schulung in Atemtechniken lernen Klient:innen, wie sie ihren Atem bewusst steuern und regulieren können. Dies fördert nicht nur das Wohlbefinden, sondern stärkt auch das Vertrauen der Klient:innen in die eigene Fähigkeit, mit Symptomen und Belastungen umzugehen.
Besonders in der Behandlung von chronischen Atemwegserkrankungen, psychosomatischen Beschwerden und in der Rehabilitation kann die Zusammenarbeit mit qualifizierten Atemtherapeut:innen dazu beitragen, die Genesung und das Wohlbefinden der Klientel signifikant zu verbessern.
Durch die enge Kooperation zwischen Fachpersonen, anderen Methoden der Komplementärtherapie und Alternativmedizin und mir als Atemtherapeutin kann eine personalisierte und ganzheitliche Behandlung ermöglicht werden, die sowohl den physischen als auch den psychischen Gesundheitszustand der Klient:innen nachhaltig positiv beeinflusst.
Es wird zunehmend betont, dass eine interdisziplinäre Zusammenarbeit im Bereich der Atemtherapie förderlich und wichtig ist. Ärzteschaft und Fachpersonal profitieren von der Zusammenarbeit mit qualifizierten Atemtherapeut:innen, um personalisierte Therapiepläne zu entwickeln, die sowohl die körperlichen als auch psychischen Aspekte der Klientel betreffen.
Dabei ist die Qualitätssicherung durch standardisierte Programme und regelmässige Evaluation der Therapieerfolge entscheidend, um gemeinam für die Klient:innen die besten Ergebnisse zu erzielen.
Auf der Seite des Atemfachverbands Schweiz (AFS), in dessen Vorstand ich Mitglied bin, finden Sie eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien und Publikationen, die die Wirksamkeit der Atemtherapie belegen.
Weitere Informationen zur Verbandstätigkeit und interessante Fachbeiträge sind ebenfalls zu finden